Herbstwanderung (4): Brunnerköpfl

impressionen aus landl / tirol

Heute unternehmen wir einen Nachmittags-Spaziergang von Ursprung durch das idyllische Seitental des Kesselbodens zum Brunnerköpfl, auf dem die deutsch-österreichische Landesgrenze verläuft.

 

Wir starten am Wanderparkplatz Ursprung gegenüber dem Einstieg ins Trockenbach-Tal auf tiroler Seite (830m). Den Weg haben wir schon beim Bericht über unsere Frühlingswanderung ins Kesselboden-Tal ausführlich beschrieben. Ebenso die Möglichkeit einer grenzüberschreitenden Tour via Kloo-Ascher-Tal auf bayrischer Seite.

 

Im Herbst stellt sich die Wanderung in den Talschluss mit Blick auf die steilen Felswände von Schönfeldjoch und Wildenkarjoch auf der einen und den langen Höhenzug des Grundbergs mit seinen Laubbäumen auf der anderen Seite besonders farbenfroh dar.

Zwischen der Wende an der Wildfütterung Bleieralm und der Kesselbodenalm geht es nun links den Versorgungsweg zur Brunneralm hinauf. Ein Aussichtsbankerl auf der Anhöhe (rechts vom Weg in der letzten Kehre vor dem Almgebäude) gewährt einen tollen Blick über die zurückgelegte Talstrecke.

 

Das 1.105m hohe Brunnerköpfl ist kein Bestandteil ausgeschilderter Routen, dementsprechend verirren sich kaum Wanderer hierher. Allenfalls wechseln sie auf dem breiten Wirtschaftsweg – an der Brunneralm vorbei - vom Talgrund des Kesselbodens über den Grundberg hinüber ins Kloo-Ascher-Tal oder umgekehrt.

Den kleinen Abstecher über den freien Weidegrund der Brunneralm hoch zum unscheinbaren, bewaldeten Grenz-Gupf unternimmt jedoch kaum jemand. An der – nach dem Ende der Weidesaison nun wieder unbewohnten - Brunneralm geht es von Tirol kommend rechterhand, von Bayern kommend linkerhand wenige Höhenmeter ohne Weg(markierung) hinauf.

 

Nach rund 1,5 Stunden Gehzeit seit dem Start stehen wir auf dem Brunnerköpfl. Vom weißen Grenzstein am höchsten Punkt der Bergkuppe aus hat man einen herrlichen Blick in den Kesselboden mit dahinter liegender Bergwelt sowie zurück nach Ursprung. Die Aussicht nach Norden (deutsche Seite) wird aufgrund des dichten Baumbewuchses weitgehend genommen, durch kleine Fenster kann man jedoch den Gasthof Zipflwirt (derzeit nicht bewirtschaftet), die Tiroler Straße Richtung Bayrischzell sowie den großen Traithen erkennen.

Zurück an der Brunneralm steigen wir auf dem Wirtschaftsweg zur Kesselbodenalm ab und setzen unseren insgesamt rund 1-stündigen Heimweg via Jagdhaus Ursprung zum Ausgangspunkt fort.

Eine farbenprächtige und ruhige Herbstwanderung ! Nach Anbruch der Dämmerung werden dann wieder die Hirsche die Herrschaft über das Kesselboden-Tal übernehmen, aus dem heraus man weithin das laute Röhren der brünftigen Tiere hören kann.


Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.