ALMVOLK-Motiv: Auerhahn

Balzender Urvogel des Bergwalds

Wenn man im Frühjahr beim Wandern zufällig einen ihrer Balzplätze streift, bekommt man ihn mit etwas Glück auch in freier Wildbahn zu sehen und nicht nur als Wappentier auf den Krügen von Brauereien, deren Bier auf den Einkehr-Hütten ausgeschenkt wird. Die Rede ist vom selten gewordenen und daher besonders geschützten Auerhahn.

 

Der größte Hühnervogel aus der Familie der Fasanenartigen ist bei uns heute vor allem in lichten, weitgehend unberührten Bergwaldregionen oberhalb von 1.000 Metern verbreitet. Daneben kommt er auch noch in mehreren europäischen Mittelgebirgslandschaften vor.

Auerhühner sind störungsempfindlich und verfügen über nur schwerfälliges Flugverhalten. Sie ernähren sich vor allem von (Heidel-) Beeren, Samen, Nadeln und Knospen. Nachts suchen die tagaktiven Tiere Schlafbäume auf. Genistet wird aber meist am Boden.

Die grau-braun gefärbten Auerhennen sind deutlich kleiner und weniger markant als die männlichen Auerhähne mit ihrem hellen Hakenschnabel, tiefschwarzen Gefieder und blau-grün glänzenden Brustschild. Letztere können bis zu einem Meter groß und fünf Kilogramm schwer werden. Gemeinsam sind ihnen die rote „Rose“ über den Augen und die im Winter befiederten Füße mit ausgeprägten Hornstiften (Schneeschuheffekt).

Die Jagd auf das standorttreue Auerwild ist in Österreich, wo heute die größte Population anzutreffen ist, streng reguliert. In Deutschland und anderen Ländern des Alpenraums besteht eine ganzjährige Schonzeit.

 

Während der Balzzeit im Frühjahr (März bis Ende Mai) erreicht der Testosteronspiegel der Hähne ein Vielfaches des Normalwerts, was sich auch in geringerer Scheu und einer erhöhten Aggressivität ausdrückt. Wanderer, die auf einen balzenden Auerhahn – Kennzeichen: hochgereckter Kopf, abgespreizter Kehlbart, aufgefächerte und steil aufgerichtete Schwanzfedern, tänzelnder Gang sowie schlagender bzw. zischender Balzgesang - treffen, sollten diesen deshalb trotz des Naturschauspiels nicht zusätzlich durch Annäherung stressen.

 

Günter Etschel ALMVOLK