Hütten im Winter (22): Schwaiger Alm

impressionen aus geitau

Heute freuen wir uns auf eine beschauliche Winterwanderung mit geringer Höhendifferenz, die uns von Geitau über Birkenstein bis zur Schwaiger Alm führt. Die oberhalb des Leitzachtals um Fischbachau gelegene Berggaststätte ist allerdings aufgrund eines Wirte-Wechsels vorübergehend geschlossen. Am Ausgangspunkt in Geitau bzw. unterwegs in Birkenstein gibt es alternative Einkehr-Gelegenheiten. Die gesamte Wegstrecke wird in aller Regel geräumt bzw. planiert, so dass man im Normalfall nicht auf Schneeschuhe oder ähnliche Ausrüstung angewiesen ist.

 

Wir starten am gebührenfreien Wanderparkplatz am südlichen Ende des Bayrischzeller Gemeindeteils Geitau. Bei der Anfahrt biegt man zwischen Osterhofen und Aurach von der Bundesstraße nach Geitau ab, passiert den Postgasthof "Rote Wand" in der Ortsmitte und fährt bis zum Ende der öffentlichen Straße weiter.

 

Auf rund 780m Seehöhe marschieren wir auf dem Fahrweg – vorbei an der Tagungs- und Eventlocation Hasenöhrl-Hof – zunächst zurück zur Bundesstraße, überqueren diese und orientieren uns geradeaus in Richtung Bahnhof Geitau. Man könnte auch gleich mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) anreisen. Nach bisher circa 15 Gehminuten passieren wir die verschneite Kneipp-Anlage Geitau und die unterhalb des Bahnhofs gelegene Unterführung. Unser Zwischenziel Birkenstein ist ab hier ausgeschildert, die Gehzeit wird mit 1 Stunde angegeben.

Wir bleiben geradeaus auf der asphaltierten Straße, die durch den Ortsteil Kloo(leiten) führt. Am Ende des bebauten Gebiets biegen wir vor der Einfahrt zum Kittenrain-Hof nach rechts auf einen von Bäumen und Haselnusssträuchern gesäumten, allee-artigen Weg ab. Wenige Minuten später zweigt dieser am Kuttenraingraben über eine Bach-Brücke nach links in Richtung Birkenstein ab. An der folgenden Weggabelung könnte man beiden Routen, die kurz vor Birkenstein wieder zusammentreffen und sich hinsichtlich der Gehzeit kaum unterscheiden, folgen. Wir wählen die rechte Variante, die zunächst ansteigt und uns an der Rieder Alm (899m) vorbei führt. Rechterhand können wir bis zum felsigen Gipfelaufbau des Wendelsteins blicken, später auch auf Breitenstein und Bockstein.

Nach einer kurzen Passage im winterlichen Wald vereinigen sich die beiden alternativen Wege auf 878m Höhe wieder. Geradeaus geht es nun leicht hinab zu den ersten Häusern von Birkenstein, dem höchstgelegenen Gemeindeteil von Fischbachau. Die Abzweigung nach rechts zum Ausflugsziel Kesselalm mit der beliebten Rodelstrecke, über die wir im vorletzten Winter berichtet haben, ignorieren wir und marschieren via Kapellenweg zur bekannten Birkensteiner Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt. Etwas über 1 Stunde nach dem Start legen wir hier auf 853m Höhe eine kurze Besichtigungspause ein.

Das malerische Äußere der Kapelle wird noch von den Eindrücken des im bayerischen Rokoko-Stil ausgestatteten Inneren übertroffen. Neben der über 300 Jahre alten Loretokirche mit ihrem bekannten Mariengnadenbild aus dem 15. Jahrhundert gehören eine in den Fels geschlagene Grotte, ein Freialtar, ein kleines Kloster sowie eine Kreuzigungsgruppe auf dem gegenüber liegenden Kalvarienberg zum historischen Ensemble.

Nach der besinnlichen Kirchenbesichtigung setzen wir unsere Wanderung zur Schwaiger Alm auf dem Prälat-Heindl-Weg fort, der sich sachte am Hang hinauf zieht. Nach der Abzweigung in Richtung Fischbachau (via Kreit-Hof), die wir linkerhand liegen lassen, geht es auf dem Panoramaweg weiter, der an den Hängen des Marbacher Bergs ohne wesentlichen Höhenunterschied in nördlicher Richtung verläuft. Kurze Waldstücke und baumfreie Streckenabschnitte (mit einigen Holzbankerln) wechseln sich ab. Es lohnt sich, immer wieder einmal stehen zu bleiben, um die beeindruckende Aussicht auf Fischbachau, das weite Leitzachtal und die Schlierseer Bergwelt zu genießen. Der Blick reicht vom Rohnberg über das Auracher Köpferl bis hinüber zur Brecherspitz und Bodenschneid. Jägerkamp, Heißenplatte, Aiplspitz und Hochmiesing vervollständigen die herrliche Bergkulisse.

Wir ignorieren eine weitere Abzweigung nach links (hinunter nach Marbach) und bleiben auf dem Höhenweg. Rund 20 Minuten nach der Wallfahrtskapelle Birkenstein passieren wir im Wald die Kneipp-Anlage am Bruckbach und erreichen kurz darauf das Ziel unserer heutigen Winterwanderung.

 

Die Schwaiger Alm – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ausflugsziel in Kreuth am Tegernsee – liegt auf einer Anhöhe (885m) unterhalb des Bucher Bergs und oberhalb von Fischbachau. Von der Streitwiese zwischen Winkl und Elbach ist auch eine Zufahrt möglich, für Gäste stehen Stellplätze zur Verfügung. Aufgrund eines Wirte-Wechsels ist die Berggaststätte vorübergehend geschlossen. Aktuelle Informationen zur Wiedereröffnung der Schwaiger Alm findet man möglicherweise demnächst auf der bisherigen Homepage (www.schwaigeralm-fischbachau.de).

An der Schwaiger Alm machen wir heute kehrt und wandern auf dem breiten Höhenweg retour nach Birkenstein. Zurück zum Ausgangspunkt wählen wir ebenfalls die Route vom Hinweg. Rund 1,5 Stunden nach der Schwaiger Alm kommen wir – nach insgesamt fast 3,5-stündiger Winterwanderung - wieder in Geitau an. Dort kann man auch am Ende der Tour noch gemütlich einkehren. Zur Wahl stehen das Gasthaus "Aiplspitz" (www.gasthaus-aiplspitz.de) und der Postgasthof “Rote Wand” (www.rotewand.de).

Eine beschauliche Winterwanderung mit Wallfahrtskapelle und Leitzachtal-Panorama, demnächst hoffentlich auch wieder mit Einkehrmöglichkeit in der Schwaiger Alm !

Günter Etschel ALMVOLK

 

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Die Berichte sind jedoch grundsätzlich subjektiver Natur und explizit auch nicht als Wanderführer gedacht. Gehzeiten und Schwierigkeiten sind individuell unterschiedlich, Bedingungen vor Ort wie Wegverhältnisse, Beschilderungen oder Hütten-Öffnungszeiten können sich jederzeit ändern. Eine eigenständige Tour-Vorbereitung und Beurteilung von Routen, Wetterverhältnissen und möglichen Gefahren sind unverzichtbare Voraussetzungen für jede Unternehmung in alpinem Gelände. Dazu zählen auch das vorherige Studium von Informations- und Kartenmaterial, das Mitführen einschlägiger Ausrüstung sowie die realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit. Dies gilt umso mehr bei Streckenverläufen abseits markierter Wanderwege oder gesicherter Steige.

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