Hütten im Winter (20): Hohe Asten

impressionen aus oberaudorf

Für die letzte Tour dieses Winters haben wir uns heute die Wanderung vom Bichlersee zum Berggasthof Hohe Asten vorgenommen. Das Tagesziel gilt als einer der höchstgelegenen ganzjährig bewirtschafteten Bergbauernhöfe Deutschlands.

 

Ausgangspunkt ist der Parkplatz Bichlersee auf Oberaudorfer Gemeindegebiet. Von Bayrischzell kommend biegen wir nach dem Sudelfeld rechts in Richtung Tatzelwurm / Oberaudorf ab und folgen der Tatzelwurmstraße abwärts ins Inntal. Zwischen Wall und Agg zweigt nach links eine schmale und steil ansteigende Bergstraße ab, die am Berggasthof Bichlersee in Regau endet. Hinter dem Gasthof führt ein Schotterweg rund 300m weiter bis zum kostenfreien Wanderparkplatz. Angesichts der derzeit schneearmen Verhältnisse ist dieser gut erreichbar.

 

Die Hohe Asten ist mit rund 2 Stunden Gehzeit ausgeschildert. Wir starten auf etwa 950m Seehöhe und folgen dem breiten, sachte ansteigenden Forstweg in den Bergwald hinein. Zwei Abzweigungen, die zum Bichlersee führen, lassen wir links liegen, ebenso wie die nach rechts zum Wildbarren. Diesen haben wir zuletzt bei unserer Herbstwanderung zum Wildbarren bestiegen.

Nach rund 20 Minuten Gehzeit biegen wir an der beschilderten Weggabelung nach links ab. Wir passieren ein Jägerhäusl, ab dem der Schotterweg nun schneebedeckt und verengt weiterführt. In einer langen Rechtskehre geht weiter aufwärts, an lichten Stellen blicken wir zum Wildbarren und auch zum Heuberg auf der anderen Innseite. Dank deutlicher Trittspuren und regelmäßiger Wegweiser ist die Route heute selbst in stärker eingeschneiten Waldabschnitten einfach zu erkennen.

Nach weiteren rund 25 Minuten marschieren wir an den im Wald gelegenen Forsthütten der Klamm-Alm (1.138m) vorbei. Wir folgen nun immer dem welligen – mal leicht abfallend, dann wieder ansteigend verlaufenden – Forstweg. Über einen links abzweigenden kurzen Waldsteig erreichen wir schließlich die Wegkreuzung, an der der vom Tatzelwurm zur Hohen Asten führende Forstweg einmündet. Diesen alternativen Weg hatten wir bei unserer letztjährigen Frühlingswanderung zur Hohen Asten gewählt.

Hier orientieren wir uns am Schilderbaum links und folgen dem Schotterweg wieder bergauf bis zu einer großen Lichtung (eine Abzweigung zuvor nach links ignorieren wir). Am höchsten Punkt der Wanderung (etwa 1.170m) halten wir uns rechts. Der Forstweg führt uns kurz durch ein erneutes Waldstück abwärts, bevor freies Gelände den ersten Blick auf die Berghöfe Hohe Asten ermöglicht. Unser Tagesziel, auf das wir über die Hochebene nun direkt zumarschieren, erreichen wir rund 15 Minuten später. Insgesamt hat der Aufstieg etwa 1 Stunde 45 Minuten gedauert.

Der Bauern- und Berggasthof Hohe Asten, zu dem noch ein weiterer Zustieg direkt aus dem Inntal (Flintsbach) herauf führt, liegt auf einer großen, ostseitigen Hangfläche am Fuße des Rehleitenkopfes auf 1.106m Seehöhe. Gehalten werden auf dem Hof Rinder, Schafe, Schweine und Pferde. Bei schönem Wetter genießt man eine wunderschöne Aussicht auf das Inntal sowie die Chiemgauer Bergwelt, auf den Wildbarren und das Tiroler Kaisergebirge.

Das Anwesen Hohe Asten ist seit 1512 im Besitz der Familie Astl. Angeboten wird in der Bergwirtschaft eine gutbürgerlich-bayrische Küche mit saisonal wechselnden Gerichten auf der Tageskarte, z.B. Bärlauch-, Spinat- und Speckknödel, Tellerfleisch, Rindsgulasch, Sauerbraten, Lüngerl und natürlich auch Kaiserschmarrn und verschiedene hausgemachte Kuchen bzw. Schmalzgebäck. Die verarbeiteten Produkte stammen vorwiegend aus der eigenen Landwirtschaft.

Rustikale Gaststuben, eine große Sonnenterrasse, die Hauskapelle, ein Spielplatz für die Kinder und ein mächtiger ausgehöhlter Baumstamm für schöne Erinnerungsfotos sind weitere Anziehungspunkte.

Der Berggasthof ist ganzjährig bewirtschaftet, Freitag ist Ruhetag. Im Mai und Dezember sind meist kurze Betriebsferien. Aktuelle Informationen und weitere Details zur Geschichte des Hofs gibt's im Internet unter www.hoheasten.de.

Nach ausgiebiger Mittagspause auf der Sonnenterrasse wandern wir auf dem Hinweg wieder zurück. Kurz vor unserem Ausgangspunkt biegen wir rechts zum Bichlersee, einem auf 968m in einer Mulde liegenden und derzeit noch schneebedeckten Moorsee ab. Auf dem um eine große Abholzung herum führenden Schotterweg kehren wir schließlich zum Parkplatz zurück.

Mit dem Abstecher zum Bichlersee waren wir auf dem Rückweg erneut rund 1 Stunde 45 Minuten unterwegs. Bei "richtigem" Winterwetter dürfte die Tour deutlich anspruchsvoller sein und länger dauern.

Bergpanorama und hervorragende Bewirtung machen die Hohe Asten zu einem ganzjährig beliebten Ausflugsziel !

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.