Herbstwanderung (17): Breitenstein

impressionen aus fischbachau

Der Wanderherbst nähert sich seinem Ende und wir waren in diesem Jahr noch nicht auf dem Breitenstein. Das holen wir heute nach und statten auch dem Vor- bzw. Nachbargipfel Bockstein einen Besuch ab.

 

Bei der Anfahrt biegt man im Ortskern von Fischbachau an der Ampel rechts (von Aurach kommend) bzw. links (von Hundham kommend) ab und folgt der Straße bergauf bis zum Ortsteil Birkenstein. Nach der Wallfahrtskirche leiten uns die Wegweiser zum großen Parkplatz rechts unterhalb der Straße.

 

Unser Ausgangspunkt liegt auf rund 850m Seehöhe. Wir orientieren uns am Wegweiser zum Breitenstein und spazieren den breiten Kesselalmweg durch lichten Wald bergauf. Nach rund 15 Minuten halten wir uns an der Wegkreuzung links in Richtung Bucheralm (rechts ginge es via Kesselalm zum Breitenstein, hier kommen wir auf unserer heutigen Rundtour zurück). Nach wenigen hundert Metern besteht die Möglichkeit, nicht die geschotterte Forststraße, sondern alternativ einen direkter verlaufenden Wanderpfad durch den Wald zu wählen. Wir biegen am Wegweiser rechts ab und folgen dem steiler werdenden Stein- und Wurzelpfad zur Bucheralm.

 

Nach rund 1 Stunde 15 Minuten Gehzeit verlassen wir den Wald und passieren die auf 1.227m liegende Bucheralm. Während der Almsaison kann man hier eine Brotzeit bekommen und von der Almterrasse einen weiten Blick ins Leitzachtal genießen.

 

Nach der Bucheralm biegen wir rechts ab und folgen dem schmalen, in Serpentinen über Weidegrund führenden Pfad aufwärts. Weiter oben sind Stufen angelegt. Nach einem kurzen Waldstück, in dem der Pfad auf felsigem Untergrund verläuft, durchschreiten wir einen Durchlass und verlassen kurz darauf den Bergwald. Nun führt der Steig in weiten Kehren eine steile Grasflanke hinauf zur Einsattelung, die wir nach insgesamt 2 Stunden seit dem Start erreichen.

Am Sattel unterhalb des Bockstein angekommen blicken wir geradeaus bereits auf den nahen Gipfelaufbau des Breitensteins, wenden uns zunächst aber nach links und steigen die wenigen Meter zum Gipfelkreuz des 1.575 hohen Bockstein hinauf.

Der Bockstein besitzt ein kleines Gipfel-Plateau, fällt an den anderen drei Seiten aber steil ab. Der herrliche Rundum-Blick reicht vom Leitzachtal (mit Schwarzenberg) bis zum Chiemsee, erfasst vor allem auch die Bergwelt um Spitzingsee und Schliersee. Im Nahbereich dominieren Breitenstein und Wendelstein.

Nach der kurzen Gipfelrast wandern wir auf der Kammhöhe ohne große Höhendifferenz in gut 15 Minuten (nach links) hinüber zum Breitenstein mit seiner fast senkrecht abfallenden Nordkante. Nach einem kurzen Gipfelanstieg auf felsigem Untergrund stehen wir unter dem nächsten Gipfelkreuz, diesmal auf 1.622m. Das Panorama ist ebenso beeindruckend wie gerade am Bockstein.

Vom Gipfel aus können wir bereits den Abstiegsweg überblicken. Auf dem ausgetretenen, teils mit Stufen ausgebauten Pfad geht es in wenigen Minuten hinunter zur Hubertushütte auf 1.542m, die mit einer Versorgungsseilbahn ausgestattet ist. Jetzt im November hat sie aber schon geschlossen. Während der Sommersaison ist eine Einkehr in der rustikalen Jausenstation mit Biergarten und direktem Breitensteinblick auf jeden Fall empfehlenswert (die Hübertushütte ist vor allem bekannt für ihr Käsebrot mit Holunderschorle oder Buttermilch).

 

Auf einem schmalen und steilen Stein- und Wurzelpfad geht es nach der Hütte links bergab, zuerst durch lichten Wald, dann über freien Almgrund. An der Talstation der Materialseilbahn, die auf dem Sattel zwischen Breitenstein und Schweinsberg mit Übergang in Richtung Wendelstein liegt, stoßen wir auf einen breiten Schotterweg. Dieser führt nach rechts hinunter zu unserer heutigen Einkehrstation auf 1.275m Seehöhe. Über die ganzjährig geöffnete Kesselalm, die wir rund 45 Minuten nach unserem Aufbruch am Gipfel erreichen, hatten wir in diesem Jahr schon berichtet.

 

Von der Kesselalm spazieren wir anschließend auf dem breiten Almweg in etwas weniger als 1 Stunde Gehzeit talwärts zurück nach Birkenstein.

Auf dem Breitenstein ist man selten einsam – nicht überraschend angesichts gut ausgebauter Pfade, herrlicher Aussichten und uriger Einkehrmöglichkeiten !

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.