Herbstwanderung (5): Soinsee

impressionen aus bayrischzell

Die heutige Herbstwanderung führt uns zu einem idyllischen Bergsee, dem auf Bayrischzeller Gemeindegebiet in 1.458m Höhe liegenden Soinsee.

 

Der Soinsee ist gut von Geitau oder Osterhofen aus erreichbar, von wo (für den öffentlichen Verkehr gesperrte) Forst- und Almstraßen durch den Bergwald direkt bis zum See führen. Wir wählen heute eine etwas aussichtsreichere Route. Unser Ausgangspunkt ist der Sillberg-Wanderparkplatz im Ursprungtal, direkt an der Tiroler Straße gelegen, die von Bayrischzell zur Bayerisch-Tiroler Landesgrenze führt. Wer aus Richtung Kufstein / Thiersee / Landl kommt, findet den Parkplatz etwa 4km nach dem Grenzübertritt auf der linken Seite.

 

Wir starten auf 825m Seehöhe und folgen dem am Parkplatz beginnenden Fußweg hoch zum Sillberghaus. Auf dem weitgehend im Wald verlaufenden, stellenweise steilen Weg legen wir rund 200 Höhenmeter zurück und erreichen nach 30 Minuten Gehzeit die gegenüber dem Sillberghaus auf rund 1.030m liegende private Sillberg Alm.

Hier folgen wir dem breiten Hauptweg (Bayrischzeller Höhenweg) Richtung Auerspitz nach links. Es geht nun leicht ansteigend über freies Almgelände und später wieder in ein Waldstück hinein. Etwa 15 Minuten nach der Sillberg Alm stoßen wir auf eine Wegkreuzung, an der wir uns entsprechend der Ausschilderung zum Soinsee rechts halten (wer zuvor noch einen Gipfel bewältigen möchte, kann alternativ auch den nach links abzweigenden Pfad wählen, der über die 1.811 hohe Auerspitz zum Soinsee führt).

Mit schönen Blicken auf den Großen und Kleinen Traithen sowie Seeberg und Wendelstein führt uns der oberhalb des Ursprungtals verlaufende Forstweg in einem langen Linksbogen aufwärts zum Soingraben. Die Aussicht ins Tal bleibt uns heute aufgrund der undurchdringbar dichten, tief hängenden Wolkendecke verwehrt.

Nach insgesamt 1,5 Stunden Gehzeit biegen wir an der ausgeschilderten Abzweigung zum Soinsee nach links vom Bayrischzeller Höhenweg ab. Auf dem breiten Versorgungsweg zu den Soinalmen wandern wir im Soingraben weiter aufwärts – immer den idyllischen Bachlauf in Sichtweite. Vor uns ragen die Ruchenköpfe als Orientierungspunkt in den Himmel empor.

Weitere 45 Minuten später erreichen wir auf rund 1.400m die malerisch zwischen Maroldschneid und Auerspitz (links) sowie Gamswand (rechts) eingebetteten Gebäude der Soinalm.

Nach der letzten Hütte geht es auf einem schmalen Pfad über freies Almgelände hinauf zur Ruchenkopfhütte (ebenfalls privat und nicht bewirtschaftet), die auf der Anhöhe über der Soinalm thront. Dort angekommen können wir auf der anderen Seite bereits einen Teil der Wasserfläche des unter uns liegenden Soinsee durch die Bäume hindurch schimmern sehen. Weiter oben - am Sattel zwischen Auerspitz und den Ruchenköpfen - ist in 1.615m Höhe die Bergwachthütte erkennbar.

Der Abstieg auf dem heute etwas rutschigen Steig über die Almwiese hinunter zum Soinsee dauert etwa 5 Minuten. Insgesamt waren wir rund 2,5 Stunden bis zu unserem Tagesziel unterwegs.

 

Der Soinsee liegt auf 1.458m Seehöhe in einem Kessel und ist mit einer Fläche von rund 5 Hektar der kleinste See, für den die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen zuständig ist. Der durch große Felsblöcke am Ufer eingefasste Bergsee, der keine erkennbaren Zuflüsse hat, ist bis zu 9,5 Meter tief und mehr als 5 Monate im Jahr zugefroren. Das Westufer wird durch die hoch aufragenden Ruchenköpfe beherrscht, die sich im glasklaren Wasser spiegeln. Auf der etwa 400m langen Nordseite führt der Wanderweg entlang, weiter in Richtung Rotwand.

Nach der Rast am Seeufer blicken wir an der Einmündung des von Osterhofen / Geitau kommenden Forstwegs kurz Richtung Wendelstein und steigen dann auf der anderen Seite die wenigen Höhenmeter zur Ruchenkopfhütte wieder hinauf.

Auf dem Aufstiegsweg geht es heute für uns in etwas mehr als 2 Stunden wieder zurück zum Ausgangspunkt – d.h. talwärts über die Soinalmen, rechts haltend auf dem Bayrischzeller Höhenweg und via Sillberghaus hinunter zum Parkplatz im Ursprungtal.

Der Soinsee zählt zweifelsfrei zu den idyllischsten Bergseen der Bayerischen Alpen !

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.