Almsommer-Tour (13): Bodenschneidhaus

impressionen aus schliersee-neuhaus

Die heutige Sommerwanderung führt uns von Schliersee-Neuhaus durch das Dürnbachtal hoch zur Rettenbeckalm bzw. dem auf ihrem Almgebiet liegenden Bodenschneidhaus.

 

Um zum Ausgangspunkt zu gelangen, biegen wir in Neuhaus am Südende des Schliersees bei der beschilderten Abzweigung ins Josefstal ab (von Aurach kommend links, bei der Anfahrt aus der entgegengesetzten Richtung entsprechend rechts). Unmittelbar danach geht es an der Straßengabelung nach rechts in die Dürnbachstraße, der man bis zum gebührenfreien Wanderparkplatz Dürnbach-Bodenschneid am Ende der öffentlichen Straße folgt.

 

Wir starten unsere Wanderung auf 859m Seehöhe, passieren die Betriebsgebäude der Forstverwaltung und folgen dem zunächst leicht, später stärker ansteigenden Schotterweg. Bevor wir in den Bergwald eintauchen, können wir noch die Speisekarte unserer Einkehrstation am Tagesziel studieren. Linkerhand werden wir bergauf vom rauschenden Dürnbach begleitet. Der Forstweg führt uns an einer kleinen Kapelle und einem steinernen Bildstock vorbei. Wir folgen immer der geradeaus weisenden Ausschilderung zum Bodenschneidhaus und passieren dabei zwei Wegkreuzungen (nach der ersten geht der Schotterweg in einen steinigen Waldpfad über).

Nach rund 60 Minuten Gehzeit treffen wir wieder auf einen breiteren Wirtschaftsweg, von dem aus wir hoch zum Kreuz auf dem Bodenschneid-Gipfel blicken können. Er führt uns links bergauf durch ein malerisches Hochtal – im Osten begrenzt durch die Hochleger der Freudenreich-Alm, im Westen durch den Bergsattel zwischen Wasserspitz und Rainerkopf. Wir passieren die Raineralm (1.240m) mit ihren fotogenen Klaubsteinmauern und folgen dem Weg weiter bis zur Rettenbeckalm (1.365m) sowie dem direkt benachbarten Bodenschneidhaus, das wir nach insgesamt 1,5 Stunden erreichen.

Das 1916 erbaute Bodenschneidhaus ist eine bewirtschaftete Schutzhütte des DAV. Es liegt idyllisch etwa 300m unterhalb des Bodenschneid-Gipfels, umgeben von beweidetem Almgelände mit vielen Alpenpflanzen wie Rätischem Enzian, Studentenröschen oder Silberdisteln.

Von der Sonnenterasse aus haben wir heute auch einen herrlichen Blick auf die 1.683m hohe Brecherspitz und den ihr vorgelagerten Freudenreichsattel. Neben dem von uns gewählten Zugang kann man das Bodenschneidhaus auch vom Spitzingsattel über die Obere Firstalm und / oder Freudenreich-Alm erreichen.

Die Selbstbedienungshütte hat fast ganzjährig mit Ausnahme der Zeiten der Betriebsferien geöffnet. Montags ist - außer an Feiertagen - Ruhetag. Auf der wechselnden Tageskarte findet man deftige Hüttengerichte, von Gulaschsuppe und Pichelsteiner Eintopf über Käsespatzn und Kaspressknödel bis hin zu Bierbratl und Hüttengröstl.

Für Übernachtungsgäste stehen 46 Schlafplätze zur Verfügung (6 Zweibettzimmer, 1 Dreibettzimmer,  31 Lagerplätze). Weitere Details und aktuelle Informationen zu Hüttenveranstaltungen gibt’s im Internet unter www.bodenschneidhaus-schliersee.de.

Wer von hier aus noch eine Gipfelbesteigung anschließen möchte, kann zum Beispiel die umgebenden Berggipfel von Bodenschneid (1.667m, rund 1 Stunde Gehzeit), Rinnerspitz (1.611m, rund 1,5 Stunden Gehzeit) oder Wasserspitz (1.552m, rund 1 Stunde Gehzeit) ins Auge fassen.

Nachdem wir vor Kurzem – vom Spitzingsee aus - bereits den Bodenschneid-Gipfel erklommen haben, wandern wir heute nach der Einkehr im Bodenschneidhaus in rund 1 1/4 Stunden auf der Aufstiegsroute zurück. Auf der Raineralm kann man sich unterwegs noch mit selbst erzeugten Milchprodukten versorgen.

Und an einem heißen Tag wie heute bietet sich am Weg-Ende im Dürnbachtal natürlich noch ein erfrischendes Bad in den kristallklaren Gumpen des – derzeit allerdings wenig Wasser führenden - Dürnbachs an.

Eine leichte Almwanderung mit malerischem Einkehrziel !

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.