Almsommer-Tour (3): Gindelalmschneid

impressionen aus schliersee

Aufgrund des angekündigten Hitzetages haben wir uns für die heutige Almsommer-Wanderung eine Tour vorgenommen, deren Auf- und Abstieg zum Teil im kühlen schattigen Wald erfolgt. Es geht von Schliersee – Ortsteil Breitenbachtal - über die Kreuzbergalm zur Gindelalmschneid und via Gindelalm wieder zurück.

 

Bei der Anfahrt aus Bayrischzell durchqueren wir Schliersee und biegen kurz vor dem Ortsende am Bahnübergang nach links in die Breitenbachstraße ab (von Miesbach kommend entsprechend rechts kurz nach dem Ortsschild). Der öffentlichen Straße folgen wir rund 2,5km geradeaus bis zu deren Ende am (gebührenfreien) Wanderparkplatz beim Hennererhof (Bauernhof mit Cafe und Hofladen).

 

Hier starten wir auf 850m Höhe und folgen der Wegbeschilderung in Richtung Kreuzbergalm. Auf einem breiten Schotterweg geht es in zunächst geringer Steigung in den Hochwald hinein, links von uns rauscht der Breitenbach. Direkt nach dem Linksbogen über eine Bach-Brücke verlassen wir den eher eintönigen Forstweg und nehmen einen hinter Bäumen versteckten unbeschilderten Steig. Dieser führt uns direkter und steiler in dichterem Wald aufwärts. Bei Nässe und nach Regenfällen kann der Wurzelpfad schlammig und rutschig sein. Heute ist diese Aufstiegsoption aber gut zu begehen, wir kommen über eine Lichtung mit großen Feldern aus blühenden Brombeersträuchern und nach gut 45 Minuten Gehzeit wieder in offeneren Hochwald. Kurz darauf erreichen wir freies Almgelände, passieren eine Schutzhütte und treffen wieder auf den Forstweg. Das Almkreuz der Kreuzbergalm ist schon zu sehen, wir marschieren direkt über die Wiesen darauf zu. Kurz dahinter steht die urige Hütte auf einem Hügel zwischen Gindelalmschneid und Kreuzbergköpferl in 1.199m Höhe, bei der wir nach bisher insgesamt einer Stunde ankommen. Wer auf der teils überdachten Terrasse der rustikalen Alm schon eine Brotzeit machen möchte, bekommt diese bei der Almerin (z.B. Buttermilch, Topfenbrot). Hier wie auch an vielen anderen geschützten Stellen auf unserer Tour stehen die Holunder-Büsche in voller Blüte.

Nach kurzem Aufenthalt zum Genießen des Bergpanoramas in praktisch alle Richtungen (u.a. auch zurück zum Schliersee) setzen wir unsere Wanderung in Richtung Gindelalmschneid fort. Es geht in eine Mulde hinunter und auf der anderen Seite gleich wieder hinauf. Nach rund 30 Minuten erreichen wir das Gipfelkreuz der Gindelalmschneid auf 1.330m mit wunderbarem Blick weit ins Voralpenland hinein. Der Duft der auf feuchtem Untergrund wachsenden Rossminze ist hier überall zu riechen. Unter uns auf einem Sattel zwischen Gindelalmschneid und Auerberg liegen die Hütten der Gindelalm, dem größten geschlossenen Almgebiet rund um den Schliersee.

Hinunter zu den Almhütten auf rund 1.250m führt sowohl ein schmaler und direkter Wiesenpfad als auch ein etwas breiterer und im Bogen verlaufender Wanderweg. In wenigen Minuten erreichen wir die drei Hütten, die alle bewirtschaftet sind und unterschiedlichen Eigentümern gehören. Zur Orientierung hat man sie von 1 bis 3 durchnummeriert. Da die Gindelalm sowohl von Tegernsee, Hausham und auch Schliersee auf vergleichsweise leichten Wegen zu erreichen ist, ist sie insbesondere an schönen Wochenend- und Ferientagen ein beliebtes Ausflugsziel vieler Wanderer und Mountainbiker.

Nachdem wir beim letzten Mal die Gindelalm 3 besucht hatten, kehren wir heute in der mittleren Almwirtschaft, der Gindelalm 2, ein. Der Berggasthof ist auch das größte der drei Gebäude, verfügt über gemütliche Gaststuben und eine große Terrasse. Wie die anderen Einkehrhütten ist auch die Gindelalm 2 während der Weidesaison bewirtschaftet, also in der Regel von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Einen Ruhetag gibt es in dieser Zeit nicht. Die Karte bietet vor allem kalte und warme bayrische Brotzeiten, Suppen und Süßspeisen sowie hausgemachte Kuchen. Die Gindelalm 2 eignet sich auch hervorragend für Veranstaltungen wie z.B. Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Firmen- bzw. Vereinsausflüge. Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten für 34 Personen, davon 19 Betten in Zimmern und 15 Betten in einem großen Schlafraum. Weitere Details kann man im Internet erfahren: www.gindelalm.de.

Für den Abstieg wählen wir den bei den Hütten beginnenden Forstweg durch den Wald, anfangs etwas steiler auf steinigem und ausgewaschenem Untergrund, später flacher abfallend und geschottert. Nach rund einer Stunde sind wir wieder am Parkplatz beim Hennererhof angelangt (gesamte Gehzeit ohne Einkehr rund 3 Stunden).

Eine familienfreundliche Wanderung mit gleich zwei Alm- bzw. Gipfelkreuz-Erlebnissen !

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.