ALMVOLK-Motiv: Murmeltier

Geselliger Gebirgsbewohner

Wenn im Gebirge ein schriller Pfiff ertönt, dann ist das meist der Warnschrei eines Murmeltiers, eines der bekanntesten Tiere der Alpen.

Zuletzt sind wir auf unserer Frühlingswanderung zur Rotwand auf eine ganze Kolonie der „putzigen“ Nagetiere mit ihrem dichten braunen Fell, dem kurzen Schwanz, den kleinen abgerundeten Ohren und den kräftigen Nagezähnen gestoßen. Jetzt im Frühling kommen die Tiere nach gut 6-monatigem Winterschlaf gern aus ihrem Bau, um sich zu sonnen und mit frischen Gräsern und Kräutern, aber auch Insekten und Würmern, zu stärken.

 

Das Murmeltier hat seinen Namen vom althochdeutschen Begriff „murmunto“, der wiederum auf das lateinische „mures montis“ - Bergmaus - zurückgeht. In Oberbayern und Tirol wird das Murmeltier auch Mankei, im Allgäu Murmele, in der Schweiz Murmeli und in Frankreich Marmotte genannt.

 

Auf Murmeltiere trifft man meist an sonnigen Südhängen tiefgründiger Almen und Weiden in Höhen zwischen 1.000m und 2.500m. Die geselligen Tiere leben in Kolonien zusammen und verbringen – obwohl tagaktiv - rund 90% ihrer Lebenszeit unterhalb der Erde. Hitze meiden sie eher, so dass man sie am besten vormittags und abends beobachten kann. Nur selten entfernen sie sich mehr als 100m vom Eingang ihres weitverzweigten Baus. Bei Gefahr stoßen sie den charakteristischen Schrei (von uns als Pfeifton wahrgenommen) zur Warnung der anderen Artgenossen aus.

 

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Meist ist das männliche Murmeltier (in der Jägersprache „Bär“ genannt) etwas dunkler gefärbt als das Weibchen (auch als „Katze“ bezeichnet). Alpenmurmeltiere werden bis zu 60cm groß, 8kg schwer und 15 Jahre alt.

In Deutschland stehen die Murmeltiere unter Naturschutz, in Österreich dürfen sie bejagt werden. Salben aus Murmeltierfett gelten als durchblutungsförderndes Heilmittel. Neben dem Menschen sind es aber vor allem Greifvögel und strenge Winter, die dem Bestand zusetzen können.

 

Vom Alpenmurmeltier, unserem heutigen ALMVOLK-Motiv, lassen wir uns gerne "täglich grüßen" ...

 

Günter Etschel ALMVOLK